Rohstoffe
Smartphone
Das Durchschnittsgewicht eines Smartphones hängt natürlich stark von dessen Größe und Funktionen ab. Im Schnitt beträgt es aber um die 140 Gramm. Trotz des vergleichsweise geringen Gewichts setzen sich moderne Handys aus über 60 verschiedenen Stoffen zusammen. Darunter alleine schon über 30 Metalle (z.B. Kupfer, Silizium, Aluminium, Kobalt, Lithium, Eisen, Zinn, Silber, Gold, Wolfram, Tantal …).
Die Stoffe stammen aus den unterschiedlichsten Regionen der Welt und werden unter teils schwierigen Bedingungen in Minen abgebaut. Aufgrund der vielfältigen und teils extrem geringen Stoffmengen, macht ein Recycling unter den aktuellen technischen Voraussetzungen oftmals nur wenig Sinn. Eine möglichst lange Nutzungsdauer ist somit der ressourcenschonendste Weg.



Kritische Rohstoffe
Gemäß der Europäischen Komission sieht eine Definition von kritischen Rohstoffen wie folgt aus:
Rohstoffe werden als kritisch bezeichnet, wenn das mit ihnen verbundene hohe Versorgungsrisiko in erster Linie darauf zurückzuführen ist, dass sich die weltweite Produktion zum großen Teil in wenigen Ländern konzentriert. In vielen Fällen kommt noch hinzu, dass sich der Rohstoff nur schwer ersetzen lässt und seine Recyclingquote gering ist.
Es geht bei dieser Rohstoffgruppe also vornehmlich um eine wirtschaftliche Verfügbarkeit beziehungsweise Ersetzbarkeit und nicht um ein tatsächliches Vorkommen. Nach aktueller Auflistung zählen gemäß der oben genannten Kriterien insgesamt 20 verschiedene Rohstoffe zu den Kritischen Rohstoffen. Diese sind gemäß der Kommission über die Umsetzung der Rohstoffinitiative der EU: Antimon, Beryllium, Borate, Chrom, Flussspat, Gallium, Germanium, Graphit, Indium, Kobalt, Kokskohle, Magnesit, Magnesium, Niob, Phosphatgestein, Metalle der Platingruppe, schwere seltene Erden, leichte seltene Erden, Silicium und Wolfram.
Je nach Weltmarkthandel wird diese Liste laufend aktualisiert und angepasst. So wurde beispielsweise Tantal (bekannteste Vorkommen in Brasilien und Australien) 2014 wieder von der Liste genommen, da sich die vormals angespannte Handelssituation hin zu einem geringeren Versorgungsrisiko entwickelt hat.
Seltene Erden
Seltene Erden haben einen in zweifacher Hinsicht irreführenden Namen: Zum einen sind sie (wenn man die globale Verteilung von >180ppm in der Erdkruste betrachtet) nicht selten und zum anderen handelt es sich nicht um Erde in dem Sinne, wie der Begriff umgangssprachlich (“Blumenerde”) verwendet wird.
Da Chemiker zur Zeit der Entdeckung der ersten Seltenen Erden unter dem Begriff Erde das Oxid eines Metalles verstanden, hat sich die Nomenklatur bis heute gehalten, wobei auch die Bezeichnung “Seltenerdmetalle” häufig verwendet wird.
Wie bereits erwähnt, sind die Seltenen Erden zwar nicht selten, jedoch kommen sie nicht einzeln vor, sondern vergesellschaftet, was wiederum bedeutet, dass ihr Abbau enorm aufwendig ist, zumal ihre Förderung oftmals in einem radioaktiven Kontext stattfindet. Der Energieverbrauch bei der Gewinnung ist im Vergleich zu anderen Metallen enorm. Da aktuell China 90% des weltweiten Bedarfs beliefert, kann definitiv von einer Monopolstellung gesprochen werden, was die Versorgung somit zum Teil “kritisch” (s. o.) macht.
Die insgesamt 17 Elemente, die man zu den Seltenen Erden zählt, werden nach dem jeweiligen Atomgewicht in schwere und leichte Seltene Erden unterteilt.
Benötigt werden sie meist nur in geringer Menge, weswegen auch von “Gewürzmineralien” die Rede ist. Dennoch ist ihr Vorhandensein in vielen technischen Geräten von so großer Bedeutung, so dass seltene Erden Enabler (=Möglichmacher) sind. In Hinblick auf ihre geringe Recyclingrate (<1%) und dem hohen Energieverbrauch beim Abbau ist es nahezu ein Dilemma, dass diese Rohstoffe gerade in Umwelttechnologien wie Windkrafträdern oder Solarzellen häufig benötigt werden. Weitere Anwendungsbereiche sind die Lasertechnik, Leuchtstoffe, Kondensatoren, Dauermagnete oder in der Messtechnik.




Die 17 Elemente der Seltenen Erden sind:
- Scandium (Sc)
- Yttrium (Y)
- Lanthan (La)
- Cer (Ce)
- Praesodym (Pr)
- Neodym (Nd)
- Promethium (Pm)
- Samarium (Sm)
- Europium (Eu)
- Gadolinium (Gd)
- Terbium (Tb)
- Dysprosium (Dy)
- Holmium (Ho)
- Erbium (Er)
- Thulium (Tm)
- Ytterbium (Yb)
- Lutetium (Lu)
