Christian-Ernst-Gymnasium Erlangen

Schule

Auf dem musischen Christian-Ernst-Gymnasium (CEG) in der Erlanger Innenstadt werden aktuell 839 Schülerinnen und Schüler von 72 Lehrkräften unterrichtet. In seiner Funktion als Seminarschule ist das CEG ferner für die Ausbildungen von Referendarinnen und Referendaren in den Fächern  Geographie, Deutsch,  Englisch,  Geschichte,  Sozialkunde,  Sport weiblich und seit neustem auch Latein zuständig und hat somit einen gesteigerten Multiplikatoreffekt. Durch seine musische Ausrichtung ist das CEG eine Schule mit einem weit gefassten Einzugsgebiet. 

Sie ist außerdem Partner der FAU SCHULE innovativ  Kooperation, die eine Zusammenarbeit von Universität und Schule anbahnt.

Außenansicht des Christian-Ernst-Gymnasiums Erlangen

Fortbildung

Am 24.07.2019  fand am CEG eine schulinterne Fortbildung statt, bei der sowohl die Fachschaft Geographie als auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des aktuellen Studienseminars Geographie nach einigen fachdidaktischen Impulsen mit dem Unterrichstmaterial rund um das Themenfeld Elektroschrott vertraut gemacht wurden. Nach einer übersichtsartigen Vorstellungen aller Aufgabenformate wurden die Mystery-Methode, das Lebensliniendiagramm und das Rohstoff-Memory in einzelnen Gruppen dezidiert besprochen und auch praktisch erprobt. In einem produktiven Austausch wurden die Aufgaben anschließend evaluiert und auf ihre unterrichtliche Verwendungsmöglichkeit hin debattiert. Die Mischung der Teilnehmenden aus Berufsanfängern und erfahrenen Lehrkräften war hierbei Garant für einen lebhaften und produktiven Austausch.

Unterricht

Die verschiedenen Unterrichtsmaterialien kamen am CEG erstmals in einer Klasse der zehnten Jahrgangsstufe zum Einsatz. 28 Schülerinnen und Schüler wurden hierbei mit Hilfe der unterschiedlichen Aufgabentypen der Unterrichtseinheit “Schrottschatz” ausführlich mit der Thematik des Elektroschrotts und den Folgen des aktuell praktizierten Konsums und der Entsorgung von Elektronikgeräten vertraut gemacht. Während der drei Wochen wurde die Klasse für die Probleme und das Ausmaß von Elektroschrott sensibilisiert und zugleich wurden ihnen aber auch Handlungsoptionen und Projekte vorgestellt, die an zukunftsorientierten und innovativen Lösungen und Strategien arbeiten. Der Einsatz des Materials in weiteren Stufen und Klassen am CEG ist bereits in der Durchführung.

Erfahrungsberichte

Im Schuljahr 2019/20 kamen die mit dem Material verbundenen Unterrichtsmethoden übergreifend in den vier Geographiekursen der 11. Jahrgangsstufe zum Einsatz innerhalb des Lehrplanbereiches „Ressourcen – Nutzung, Gefährdung und Schutz, Rohstofflagerstätten und ihre Nutzung“. Das Besondere am Geographieunterricht ist bekanntermaßen, dass darin sowohl gesellschafts- also auch naturwissenschaftliche Betrachtungsweisen zusammengeführt werden – entsprechend unterscheiden sich auch die bei den Lehrkräften durch das Studium ausgebildeten Fachperspektiven. Im Projekt „Schrottschatz“ wird versucht beide gleichermaßen zur Geltung kommen zu lassen.

Aus Sicht eines Geographielehrers mit Zweitfach Chemie war mein Unterricht schon immer von naturwissenschaftlichen Arbeitsweisen und Unterrichtskonzepten geprägt, um problembasiert Lerninhalte zu vermitteln. Durch das häufigere Einbeziehen von Dilemmadiskussionen und Mysteries in meinen Unterricht beobachte ich nicht nur eine Stärkung des vernetzten Denkens und somit Ausdifferenzierung der Argumentationen bei den Schüler*innen, sondern zudem eine tiefergehende moralische Einsicht bei der Beurteilung des jeweiligen Lösungsansatzes. Aus meiner Sicht lohnen sich beide Methoden gerade bei den Fragestellungen unserer Zeit, bei der zwar einfache Antworten gefunden werden wollen, aber nur kritisch reflektierte Lösungsansätze den immer komplexer werdenden Herausforderungen gerecht werden. Meinen Unterricht haben beide Methoden gerade in Hinsicht der Erkenntnistiefe sehr bereichert. Der Aufwand für Planung und Durchführung fallen angesichts des didaktischen Zugewinns kaum ins Gewicht.
(Sönke Sarfert)

So sieht es auch Christoph Cramer, der Fachschaftsleiter Geographie, als notwendig an, die Fachschaft dabei zu begleiten, „geographiedidaktisch am Ball zu bleiben“. Dies zeigt sich in einer Reihe von Kooperationsprojekten mit Fachgeographie und Geographiedidaktik am Universitätsstandort. Christoph Cramer nimmt deshalb auch selbst Teil an dem von der DBU geförderten und von der Justus-Liebig-Universität Gießen in Kooperation mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen durchgeführten Projekt „Schrottschatz“. Er schätzt vor allem, dass Nachhaltigkeitsdilemmata durch die hier propagierten Ansätze, auf angemessene Weise komplex, ergebnisoffen und auch ethisch reflektiert behandelt werden können:

 

Für mich als Lehrer sind die Mystery-Methode und die Methode der Dilemmadiskussion mittlerweile essenzielle Bestandteile des kompetenzorientierten Unterrichtens. Diese Methoden locken die Schüler*innen aus ihrer Komfortzone heraus und fordern sie in besonderem Maße zum eigenständigen, problemlösenden Denken sowie zum fundierten Argumentieren heraus. Zudem wird die komplexe Wirklichkeit der unterschiedlichen Themenkomplexe offenbart und dadurch auch ein Beitrag dazu geleistet, sich von vielleicht bereits verfestigten Stereotypen zu lösen und offener einer Problematik gegenüberzutreten.
(Christoph Cramer)

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